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Buch "Warum sie oben
bleiben"
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Der Tagesspiegel vom 11. März 2000
Ratgeber für
Flugreisen
Lehrreich und
unterhaltsam: der kleine Begleiter für Passagiere
gws
Hätten Sie's gewusst?
Wenn alle 387 Passagiere eines Jumbo-Jets immer ihr Kleingeld mit
einem Gewicht von geschätzten 50 Gramm zu Hause ließen, könnte
die entsprechende Fluggesellschaft 4000 Mark pro Jahr sparen. Denn
ein Kilogramm Gewicht im Flieger kostet über das Jahr gerechnet
200 Liter Kraftstoff. Auch wenn spitzfindige Rechner hier zu etwas
anderen Zahlen kommen mögen - dass die Gewichtersparnis bei den
Flugkosten eine gehörige Rolle spielt, wird durch anschauliche
Beispiele in dem Buch von Jürgen Heermann deutlich belegt.
"Warum sie oben bleiben" soll ein Flugbegleiter für
Passagiere sein, vom Start bis zur Landung. Und das jetzt als
Taschenbuch erschienene Bändchen ist in der Tat nicht nur
lehrreich, sondern auch überaus unterhaltsam geschrieben. Die
richtige Lektüre keineswegs nur für den Flug-Novizen. Auch so
genannte Vielflieger können einiges dazulernen. Schließlich
haben sie ja in der Regel ebenso wenig Ahnung von dem, was so außerhalb
ihres Blickfelds rund um das Flugzeug vor sich geht, wie
Seltenflieger. Für alle Leser besteht nach der Lektüre auf jeden
Fall der angenehme Nebeneffekt, dass sie beim Thema Fliegen weiter
mitreden können, nur eben etwas kundiger als vorher. Und sie können
sich auf dem nächsten Flug vielleicht etwas entspannter zurücklehnen,
weil sie - zumindest bei den etablierten Fluggesellschaften -
sicher sein können, dass zu ihrer Sicherheit für Laien
unvorstellbar viel getan wird. Es waren die Fragen interessierter
Passagiere, die Flugingenieur Heermann auf die Idee brachten, mal
aarklein zu erläutern, was vor dem Start, während des Fluges und
nach der Landung, etwa in den Wartungshallen, an Dingen passiert,
die die Passagiere auch bei einigermaßen technischen Verstand
bestenfalls erahnen. Der Autor versteht es, das Fliegen zum
Beispiel in einer 71 Meter langen Röhre mit 400 Passagieren, 30
Tonnen Fracht und 200 000 Litern Kraftstoff zu entmystifizieren,
ohne physikalische Fakten trocken herunterzubeten. Für alle
Passagiere, erfahrene und weniger gewiefte, wird nicht zuletzt
auch klargestellt, dass ein Wunsch beim Einchecken nur ganz, ganz
selten vom Bodenpersonal erfüllt wird: "Fensterplatz am
Gang, vorn, oben, Nichtraucher".
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DeutschlandRadio, Deutschlandfunk
Büchermarkt - Aus dem
literarischen Leben
Sendung vom Donnerstag,
den 20.04.00, 16.10 bis 16.30 Uhr
Jürgen
Heermann - Warum sie oben bleiben
Rezensent: Florian Felix
Weyh
Der Volksmund weiß es
genau: Runter kommen sie immer. Spätestens seit der - übrigens
erfundenen - Anekdote mit Sir Newton unter dem Apfelbaum lernt
jedes Schulkind: Was oben ist, will nach unten.
Erdanziehungskraft. Daß Vögel trotzdem über unseren Köpfen
kreisen, begreift man nur über die halbwegs einleuchtende
Analogie, daß wir, würden wir statt Fahrradfahren und
Tennisspielen Flügel schwingen, auch nicht ewig am Boden haften
blieben. Allerdings sähen wir vermutlich auch ein bißchen anders
aus. Obwohl: Hubschrauber sind auch nicht gerade aerodynamisch und
plumsen trotzdem nicht ständig vom Firmament. Warum sie oben
bleiben? Nun, im Fall des Hubschraubers bleibt das auch nach Lektüre
des gleichnamigen Werkes von Jürgen Heermann ein Rätsel, aber
die zweihundertachtzig Tonnen des gemeinen Jumbo-Jets sind für
den Laien auch nicht weniger mirakulös, wenn sie sich mit einigem
Anlauf in den Himmel schrauben. Und was das Runterkommen angeht:
Einhundertsechzig Kilometer weit kann ein Jumbo segeln, fallen
alle Triebwerke zugleich aus - was Gott und die Technik verhüten
möge. Mit ersterem hat Bordingenieur Heermann weniger zu tun, mit
letzterem viel. Als dritter Mann im Cockpit älterer Großflugzeuge
(ein durch Rationalisierungen und Automatisierung aussterbender
Beruf) thront er hinter und über den beiden Piloten, unzählige
Instrumente im Blick, zahllose Schalter in Griffnähe. Kein Flug
ist Routine, das lernt man als erstes aus diesem Bordbuch eigener
Art, jeder Jumbo-Jet hat - bedingt durch lange Einsatzzeiträume
und technische Veränderungen - individuelle Macken, ein persönliches
Profil. Da nur die Crew ständig wechselt und die Technik rund um
die Uhr im Einsatz bleibt, wissen Piloten und Bordingenieure erst
kurz vor Abflug, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen. Dann
folgt die informatorische Schwerstarbeit. Checklisten und Handbücher
müssen abgearbeitet werden, um sich mit dem Riesenvogel vertraut
zu machen. Das Ganze - auch während des Fluges - mit fast
kindisch anmutenden Ritualen der lauten Deklamation und ständiger
Zurufe, damit sich niemals eine unkontrollierte Schludrigkeit, ein
flüchtiges Überblättern einschleicht. Obwohl es in kaum einem
anderen zivilen Bereich noch derartig klare Befehlskompetenzen
gibt - der Kapitän hat grundsätzlich das letzte Wort - wird doch
alles mit den beiden anderen besprochen. Gegenseitige Kontrolle
als oberstes Prinzip, wie im technischen Bereich die
Doppelbelegung vorherrscht. Nicht wie im Automobilbau (etwa durch
Einführung des Airbags), sondern - der Fehler darf, wenn er
eintritt, keinerlei Auswirkungen auf die Flugeigenschaften haben.
Also werden die Fehler gleich mit einkalkuliert. Bis auf die, die
man erst nach einem Desaster erkennt, und darüber schweigt
Flugingenieur Heermann wohlweislich. Sein Buch soll nämlich
beruhigen, weswegen nur selten von Unfällen die Rede ist.
Statistisch vollkommen berechtigt, nur die Rolltreppe schlägt das
Flugzeug in punkto Verkehrssicherheit; bis nach Amerika kommt man
damit allerdings nicht. Kompetent und verständlich und darüber
hinaus sogar unterhaltsam präsentiert Jürgen Heermanns kleiner
Flugbegleiter "Warum sie oben bleiben" die komplexe
Materie. In den physikalischen Exkursen durchaus anspruchsvoll,
verzeiht die Lektüre aber manche Konzentrationsschwäche; ein
paar Absätze später findet man wieder einen passablen Einstieg.
Daß das altbekannte Klischee, im Cockpit säßen nur Busfahrer
der Lüfte, wenig mit der Realität zu tun hat, lernt der Leser
schnell: Respekt vor der Schwerstarbeit im Cockpit ist das
mindeste Resultat dieses Buches. Auch im 21. Jahrhundert bleibt
Fliegen ein Abenteuer mit hohem technischen und intellektuellen
Einsatz, bei dem schon die Berechnung der Treibstoffmenge
demonstriert, wie viele Faktoren den Flug günstig oder ungünstig
beeinflußen können. Ein fahrlässigerweise in Neuseeland an Bord
gebrachter Apfel, rechnet Heermann vor, verursacht auf der Reise
nach Frankfurt einen Treibstoffmehrverbrauch in zweieinhalbfacher
Höhe seines Volumens. Da liegt auch der Haken dieses in
Insel-Qualität mit hochvolumigen Kunstdruckpapier ausgestatteten
Taschenbuchs: Es wiegt mit 260 Gramm entschieden zu viel, um als
Fluglektüre zu gelten. Lesen Sie´s vor der Reise und lassen Sie
es zu Hause. Die Fluggesellschaft wird es Ihnen danken.
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WDR 2
Sonntagsmagazin
Beitrag: Hilft ein Buch
gegen Flugangst?
Autor: Jörg Thadeusz
Prognosetag: 10.04.00
Sie werden wahrscheinlich
sehr bald wieder Angst haben. Vorausgesetzt sie machen jetzt rund
um Ostern Urlaub und besteigen dazu ein Flugzeug. Eine neue
Statistik behauptet, daß sich 80 Prozent der Passagiere an Bord
einer Verkehrsmaschine mindestens unwohl fühlen. Ein Buch
verspricht Hilfe. "Warum sie oben bleiben", heißt der
Titel. Geschrieben von Jürgen Heermann. Er war als Bordingenieur
der Lufthansa viele Jahre oben. Der Klapptext verspricht einen
anschaulichen Einblick in die komplexe der Welt der Fliegerei.
Schließlich sei Fliegen ein großer Menschheitstraum. Für Jörg
Thadeusz ist Fliegen nichts als ein schlimmer Alptraum, er hat das
Buch gelesen.
Es fängt schon im
Flughafenparkhaus an. Normalerweise spreche ich kein Wort mit ihm,
aber vor dem Flug sage ich meinem Auto Lebewohl. Ich versichere
ihm, daß er immer ein treuer Gefährte war und wünsche ihm von
ganzem Herzen, daß sein neuer Besitzer gut zu ihm ist, dann ..
wenn ich in die Maschine eingestiegen .. ja und abgestürzt bin.
Der lange Fußmarsch zum Terminal, das ist für mich Dead man
walking, Toter Mann geht. Auf der Bordkarte lese ich die
Flugnummer und weiß, diese Nummer taucht heute noch in der
Tagesschau auf. Unglücksflug LH irgendwas und ich saß leider
drin. Beim Blick auf die Maschine sehe ich nur die Zusammensetzung
mehrerer angehender Trümmerteile.
Bordingenieur Heermann
offenbart sich als Wesen von einem anderen Stern, denn er spricht
gleich im Vorwort von FIugzeugen und Liebe Er sei Techniker und
liebe diese riesigen, sensiblen Gebilde. Ich habe mich immer
gefragt, was wird eigentlich aus den Jungs, die in der Schule in
Mathe und Physik so schrecklich gut sind. Da haben wir die
Antwort: Sie werden Techniker und verlieben sich in Flugzeuge.
Dann kommt auch gleich
schon die Stelle des Vorwortes, an der das Buch für den Flugängstlichen
zur nutzlosen Luftnummer wird. Er habe auch bei jedem Start immer
gezweifelt, ob sich so ein Koloß wirklich in die Luft erheben
kann, schreibt der langjährige Bordingenieur Heermann. Herr
Heermann, wenn vorne im Cockpit schon so gezweifelt wird, können
sie sich dann nicht vorstellen, warum wir hinten ganz sicher sind,
daß wir gleich dem Schöpfer gegenübertreten? Sobald die
Triebwerke losfauchen?
Er erklärt packend und
plastisch, der Herr Heermann. Wie Hydraulik funktioniert, warum
bei Flugzeugreifen durchaus das Gewebe durchgucken darf, warum die
Piloten über ihre Position mehr sagen können, als nur "Wir
sind hier oben". Fliegen ist eine Herausforderung der
Naturgewalten, meint auch Herr Heermann. Aber weil alles meßbar
und erklärbar ist müßte man sich nicht fürchten. Schließlich
sitzen da vorne ja Leute, meint Ingenieur Heermann, die ihre
Instrumente besser kennen, als die Muttermale ihres Partners. Die
haben einfach alles im Griff und wenn es ganz dicke kommt, einfach
alles mal ausfällt, dann fahren die halt den Hilfspropeller aus.
Allein bei der
Vorstellung in einem 400 Tonnen schweren Jumbo zu sitzen, der
gerade nur mit einem Hilfspropeller unterwegs ist, wird ein
Zahnarztbesuch, oder eine Magenspiegelung zum reinen Fest für die
Sinne. Wir leben einfach in verschiedenen Welten, der schreibende
Bordingenieur und der Flugpaniker. Er spricht von Sternenbildern,
die man aus dem Cockpit nachts über dem Atlantik sieht. Ich sehe
die attraktive Stewardess und denke, warum ist diese Frau erst so
spät in mein Leben getreten, so kurz vor dem Aufprall auf der
Wasseroberfläche. Heitere physikalische Lehrstunde, nennt Herr
Heermann die Turbulenzen. Ich denke an entwürdigende Szenen, in
den ich hysterisch kiekse und eigentlich auf dem Mittelgang kniend
alle Gebete sprechen will, die mir einfallen.
Knoten, Sinkrate
Luftgeschwindigkeit, Herr Heermann kennt selbstverständlich alle
wesentlichen Maßeinheiten mit Vor- und Zunamen und stellt sie
charmant vor. Aber wo bleibt das Menschliche, also das
unberechenbare, riskante Element?
Wie dieser russische
Pilot, der seinen vierjährigen Sohn fliegen ließ. Das Landemanöver
des Jungen hat keiner der mehr als 100 Passagiere überlebt. Kann
man nicht messen, aber vielleicht mal riechen, Herr Heermann, wenn
da der Kollege Kapitän den bevorstehenden Start mit
Takeoff-Tequila gefeiert hat. Herr Heermann berauscht sich da
lieber an der Tatsache, daß selbst eine vollbeladene Boeing 747
aus 10.000 Meter Höhe noch 160 Kilometer weit segeln kann. Wenn
alle Triebwerke ausgefallen sind. Und was, wenn bei Kilometer 161
immer noch die Alpen ganz ungünstig im Weg stehen? Der
Bordingenieur mag die ganz hohen Flugflächen, 8,9 oder sogar
11.000 Meter, denn da geht mit wenig Sprit viel Tempo. Ich, Herr
Heermann, mag Ebene 5. Da hat bei der letzten Rückkehr mein Auto
gestanden.
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NDR
Bücher für die Insel
von Dr. Franz Josef Görtz
Und wenn es nun regnet?
"Jeder kennt ihn; kaum jemand mag ihn; ich aber liebe ihn:
den Regen." Das ist ein Bekenntnis. Wer einen solchen Seufzer
an den Anfang eines Büchleins stellt, wird seine Gründe haben.
Und darum sein Leben nur in Sonnen- und Regentage einteilen, das
persönliche Glück allein von Menge und Art der Niederschläge
abhängig machen. Über Hagel im Herbst und Wolkendunst im Winter
gibt es Gedichte und Erzählungen in Hülle und Fülle. Dieses
Buch, über den Regen in allen Jahreszeiten, hat uns lange
gefehlt. Simone Frieling, die im Vorwort so vorwurfsvoll vom Regen
schwärmt, hat Poesie und Prosa zum Thema gesammelt und für den
Insel Verlag zu einem Taschenbuch gebündelt, das in jedes
Handschuhfach und in jeden Rucksack gehört: "Das
Regenbuch" ist sein Titel. Wir haben es, für jede Art von
Reise, immer im Gepäck. John Updike hat das Motto geliefert:
"Regen ist zur Erde niedersteigender Himmel, ohne Regen gäbe
es kein Leben." Damit trösten wir uns, solange nur Wolken zu
sehen sind.
Und wenn wir nun fliegen
müssen, aber die Angst davor immer noch nicht losgeworden sind?
"Alle Flugzeuge der Welt haben erstklassige Bremsen, die aber
zum Parken nicht taugen." Da meldet sich der Fachmann zu
Wort. Und beantwortet Fragen, die wir der Stewardess nie zu
stellen gewagt hätten. "Warum sie oben bleiben" lautet
der Titel eines flugtechnischen Aufklärungsbuchs, das sich wie
eine Folge unterhaltsamer Geschichten liest und nicht bloß erklärt,
warum Flugzeuge fliegen, sondern auch, warum sie Kraftstoff
sparen, wenn sie nicht nonstop unterwegs sind, sondern eine
Zwischenlandung einlegen. Sein Autor ist Jürgen Heermann,
Flugingenieur auf einer Boeing 747. Natürlich weiß er nicht nur,
aus wieviel Millionen Einzelteilen sein Jumbo zusammengebaut ist.
Sondern auch, wie man ihn auf sicherem Boden verläßlich zum
Stehen bringt. Sein Vademecum, als Taschenbuch ebenfalls im Insel
Verlag erschienen, macht die lange Zeit zwischen Start und Landung
deutlich kurzweiliger. (fjg.)
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