Startseite
Buch "Warum sie oben bleiben"
Fragen + Antworten (FAQ)
Einzelthemen

 • Das wirklich Neue am A380
 • Beruf Pilotin - Der Traum...
      • Traum vom Fliegen
      • Die Zeit vergeht
      • 2 ½ Monate vergingen
      • Ausbildung in Phoenix
      • Im deutschen Luftraum
      • Officer auf Airbus 320
 • Wussten Sie schon...
 • PAD, Umwelt und ... Kühe
 • Kourou - Start einer Ariane 5
 • Flugangst
 • Ein Jumbo hat Geburtstag
 • Ein Fehler, nach dem Sie...
 • Für den Rätselfreund
 • Die Gripsfrage
 • Ich dachte Sie sind abgeschafft
 • Jumbo ins Museum
 • Concorde ins Museum
 • Tausendfach daneben
 • Die Macht der Klotür
 • Boeing 767-400
 • Archiv
Flugunfälle – Techn. Hintergrund
Autor als Gastredner
Pressestimmen
Rezensionen
Links
Kontakt
Nebenschauplatz Brot
Datenschutz
Impressum

 

 

Bericht 4:
Ausbildung in Phoenix: Viel Fliegen und wenig Freizeit
Arizona, zweiter Aufenthalt
Zur Übersicht

Bildvergrößerung durch Anklicken (17-25 kB)


Img03a.jpg (18988 Byte)Nachdem wir nur eine Woche vor Weihnachten 2001 sowie im Januar Theorieunterricht in Bremen hatten, ging es Mitte Februar 2002 bereits wieder nach Goodyear. Am Valentinstag trafen wir uns am Frankfurter Flughafen und flogen mit einem Airbus 340 nach Phoenix.
Dort angekommen lebten wir uns recht schnell ein, da wir mit den örtlichen Begebenheiten bereits vertraut waren. Die ersten Wochen wohnten wir alle in den "alten" Gebäuden. Nach ein paar Wochen konnten wir in eines der neuen Gebäude umziehen: Die erste Etage und ein Teil der zweiten Etage des Hauses 108 wurden vom 307.NFF in Beschlag genommen.
Vorteil am Wohnen in diesem Gebäude war, dass die Temperatur im Zimmer nun von jedem selbst geregelt werden konnte, da alle Zimmer über eine eigene Klimaanlage verfügten und zusätzlich noch mit einem Waschbecken ausgestattet waren.

Img02a.jpg (17275 Byte)
Roter Teppich als Begrüßung
Nach der Landung in Flagstaff (März 2002)
Die ersten Wochen konnten wir uns ausschließlich der Fliegerei widmen. Die Items sowie Airwork-Manöver für die Bonanza waren zu lernen. Die Flugteams bestanden aus drei Schülern und einem Lehrer. In den ersten Missions stand überwiegend Airwork auf dem Programm, da wir anhand dieser Manöver das für uns neue Flugzeug besser kennen lernen sollten. Im Anschluss daran folgten Cross Country Flüge, in denen wir nach Tuscon, Ryan, North Las Vegas, Lake Havasu oder nach Kingman flogen. Ein Progress Check schloss diesen ersten Teil ab

Seitenanfang

Die darauffolgenden 5 Missions verbrachten wir im FNPT (=Flight Navigation Procedure Trainer). Dies ist ein am Boden feststehendes Flugübungsgerät mit einer Leinwand, auf der man mit viel Fantasie Flughäfen und deren Umgebung erkennen konnte. Dort übten wir Interceptions, Holding Entries, Holdings, Precision Approaches und auch Non-Precision Approaches. Im Anschluss an jede Mission war es möglich, den ein oder anderen Anflug auszudrucken. Im Nachhinein können wir uns über die Schlangenlinien der ersten ILS-Anflüge amüsieren.
Um das im FNPT Geübte umsetzen zu können, flogen wir unzählige Missions mit einer IFR-Hood. Diese Hood sollte uns Instrumentenflugwetterbedingungen simulieren, so dass wir ausschließlich nach den Anzeigegeräten im Cockpit flogen. Tucson und Ryan kannten wir bald aus dem Effeff. In dieser Zeit hat jeder von uns besonders die NDB-Anflüge zu schätzen gelernt... Ich sage nur "Dip Error"!

Img30a.jpg (23667 Byte)
Zurück von einem 600km-Soloflug
Bonanza, Callsign N5609S
Pinal.jpg (14502 Byte)
Träumen von den Großen
Auf Zeit oder für immer,  geparkte Verkehrsflugzeuge, Pinal Airpark
Mit der Zeit gewöhnten wir uns sowohl an den recht anstrengenden Tagesablauf als auch an die zunehmenden Außentemperaturen. Um so mehr freuten wir uns auf die Wochenenden. Ein verlängertes Wochenende im April 2002 nutzten die meisten aus unserem Kurs, um die Tage auf einem Hausboot auf dem Lake Mead zu verbringen, während andere in Richtung Bryce Canyon, Lake Powell und Monument Valley oder zum Wandern am Mount Kendrick aufbrachen.
Img19a.jpg (20843 Byte)
Leben mit dem Schulflugzeug
Mit der Beechcraft Bonanza in Palm Springs (Californien)

rechts: Palm Springs Landekarten

palm_springs_1.jpg (42449 Byte) 43 kB palm_springs_2.jpg (40931 Byte) 41 kB
Seitenanfang

Während wir nun beispielsweise morgens flogen, hatten wir das "Vergnügen" am Nachmittag noch 1 1/2 Stunden Unterricht zu genießen. Dass dies nicht gerade zu unserer Erheiterung beitrug, muss ich hier wohl nicht erwähnen. Als "Übergangskurs" blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit der Situation abzufinden. So manche Male begaben wir uns direkt vom Debriefing und ohne Mittagessen oder einer kurzen Pause in den Unterricht. Wer glaubt, dass es nach dem Unterricht direkt zum Entspannen von dem bisher anstrengenden Tag an den Pool ging, der irrt sich! Am späten Nachmittag stand die Flugvorbereitung für den Flug am nächsten Tag an. Am Abend lag man todmüde im Bett und "freute" sich, den Wecker mal wieder für 4 Uhr morgens stellen zu dürften... ;-)

 

Img22a.jpg (13987 Byte)
Auf den Flügen nach North Las Vegas 
Genießerischer Blick auf die Westausläufer des Grand Canyons, eine einmalig schöne Landschaft

Img17a.jpg (10718 Byte)m Catalina Island im Morgennebel - eine Insel vor Los Angeles
Früher durften Flugschüler mit ihren Fluglehrern dort hinfliegen. Heute ist das nicht mehr erlaubt.
Img05a.jpg (31186 Byte)
An der Grenze zu Mexiko
Sanddünen bei Yuma

6Img02a.jpg (18982 Byte)
Heimflug von North Las Vegas nach Goodyear
Überflug des Lake Mead, durch den der Colorado-River fließt.

 

Über Besuche aus Deutschland von Freundin, Freund oder Familie freuten wir uns stets, da diese uns zum einen mit deutschen Lebensmitteln und deutschsprachigen Zeitungen versorgten, und zum anderen nun auch sehen konnten, wie unser Tag ablief. Bedauert haben wir alle, dass wir unserem Besuch nicht mehr Zeit haben widmen können, da neben dem Fliegen und dem Theorieunterricht nur wenig Freizeit blieb.

Seitenanfang

Zwischen unzähligen Approach Missions begannen die Night Pattern (= Platzrunden bei Nacht). Die ersten zwei Missions flogen wir mit unseren Fluglehrern, um uns mit dem Fliegen bei Nacht vertraut zu machen. Danach folgten zwei Solo-Missions. Erwähnen sollte man, dass sich meistens vier bis fünf Solostudents sowie ein bis zwei Students mit IP in der Platzrunde in Goodyear befanden. Für die Solo-Missions standen wir überpünktlichst in der Run-up-Area und warteten, so dass wir genau eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang abhoben, um die erforderliche Anzahl an Landungen in der dafür vorgesehenen Zeit zu schaffen.
Für das LBA benötigten wir zudem noch drei 600 km Cross Country Flüge. Diese gingen in alle Himmelsrichtungen, zum Beispiel nach Parker, Kingman, Safford, Tucson oder Nogales - um nur einige unserer Ziele zu nennen.

 

7Img05a.jpg (15091 Byte)
Mein zweiter Phoenixaufenthalt
Zimmer, erster Stock, Gebäudes 108, eine regulierbare Klimaanlage, ein Waschbecken - Sehr praktisch!
Img18a.jpg (23697 Byte)
Im Pool am Wochenende
Entspannung, Erfrischung, Abkühlung
Tucson.jpg (21663 Byte)
Zwischenlandung in Tuscon
Nach kurzer Getränkepause zurück nach Goodyear

12Img30a.jpg (24591 Byte)
CPL/IFR-Checkflug bestanden
Kräftige Feier am Pool (03.Juli 2002)

 

Am 23. Mai bekamen wir hohen Besuch aus Deutschland. Stefan Lauer, Personalvorstand der Lufthansa, und seine Assistentin Barbara Paul luden zu einer Informationsveranstaltung über die allgemeine Lage der Luftfahrt infolge des 11. September ein. Die Reaktion der Lufthansa auf die veränderte Situation wurde erörtert, aber auch Themen wie die zunehmende Anzahl der "Billigairlines" und der umstrittene Flughafen "Frankfurt-Hahn", der zur Fraport AG gehört. Sehr interessant war auch eine Präsentation über das Buchungssystems "AMADEUS", durch das weltweit in angeschlossenen Reisebüros Flugtickets aller Airlines gebucht werden können. Abgerundet wurde der Vortrag mit einem gemütlichen Zusammenkommen bei einem Buffet am Pool.

Seitenanfang

Viele Schüler folgten der Einladung Herrn Lauers. Es wäre zu begrüßen, wenn derartige Veranstaltungen öfter angeboten werden würden, da man dadurch das Gefühl vermittelt bekommt, zur "großen Familie" dazuzugehören.

 

Img26a.jpg (36779 Byte)
Verlängertes Wochenende, April 2002
Bryce Canyon, Utah, faszinierende Landschaft!

7Img02a.jpg (9794 Byte)
Monument Valley, Landschaft wie Zigarettenreklame
Wir erinnerten uns an so manche Film- und
TV-Werbungen.
LA_3.jpg (17784 Byte)
Blick auf Los Angeles
Ein verlängertes Wochenende (Juni 2002)

Img11a.jpg (20355 Byte)
Falcon Field, Golftunier des "International Pilots Golf Club's"
Mein "Flight" (Golfersprache!)

 

Die 55te Mission war der letzte Progress Check. In diesem Check wurde überprüft, ob man für die nächste Mission, den CPL/IFR Check, fit war. Für die Abnahme des CPL/IFR Checks kamen zwei Prüfer vom LBA nach Goodyear gereist. Bei einem Treffen wurden sowohl die Routen als auch der Ablauf des Checkfluges bekannt gegeben: ein Precision- sowie ein Non-Precision Approach standen auf dem Programm als auch ein Cross Country Teil und ausgewählte Airworkmanöver. Hinzu kamen Platzrunden mit verschiedenen Flap-Settings und ein Go-Around. Alle Flugteams feierten den bestandenen Checkflug mit einem Sprung in den Pool. Nachdem letztendlich der gesamte 307. NFF den CPL/IRF Check bestanden hatten, wurde dies am Pool ausgiebig gefeiert. Unter dem Motto "Flucht aus ATCAtraz" richteten wir für alle anderen Kurse, die sich zu dieser Zeit in Goodyear befanden, und für uns eine Party am Pool aus. Letztendlich landete der gesamte 307.NFF im Pool... Ich denke, es reicht aus, wenn ich sage, dass es ein feucht-fröhlicher Abend wurde.
Im Anschluss daran flogen wir vier LOFT Missions (Line Orientated Flight Training), die uns nach Cedar City, John Wayne Orange County oder Palomar / Carlsbad führten. Bei diesen Missions waren nun wir der Pilot in Command (der Chef also), so dass der Fluglehrer die Items ausführte und der Backseater den Funk übernahm.

Seitenanfang

Abschließend kann jeder aus meinem Kurs (307.NFF) sagen, dass die Monate in Phoenix unvergesslich waren. Ich bin mir sicher, dass wir bestimmt noch oft mit Begeisterung an die gemeinsame Zeit im fernen Arizona zurückdenken werden!

 

abschlusszeitung_a.jpg (8412 Byte)"Noch in diesem Jahr wird die Long Range Prüfung beim LBA geschrieben. Anfang nächsten Jahres werden wir die Cheyenne PA 42 zuerst einige Stunden im Simulator und dann "actual" von Bremen aus fliegen."

Nicola Thiele
(kurz vor Ende der Ausbildung mit dem ATPL in der Tasche)

November 2002

Nächster Bericht...
Zur Übersicht

  Jetzt bestellen!  |  Mehr über das Buch
Seitenanfang