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Bericht 4:
Ausbildung in Phoenix:
Viel Fliegen und wenig Freizeit
Arizona, zweiter
Aufenthalt
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Nachdem wir nur eine Woche vor Weihnachten 2001 sowie im Januar Theorieunterricht in Bremen hatten, ging es Mitte Februar 2002 bereits wieder nach Goodyear. Am Valentinstag trafen wir uns am Frankfurter Flughafen und flogen mit einem Airbus 340 nach Phoenix.
Dort angekommen lebten wir uns recht schnell ein, da wir mit den örtlichen Begebenheiten bereits vertraut waren. Die ersten Wochen wohnten wir alle in den "alten" Gebäuden. Nach ein paar Wochen konnten wir in eines der neuen Gebäude umziehen: Die erste Etage und ein Teil der zweiten Etage des Hauses 108 wurden vom 307.NFF in Beschlag genommen.
Vorteil am Wohnen in diesem Gebäude war, dass die Temperatur im Zimmer nun von jedem selbst geregelt werden konnte, da alle Zimmer über eine eigene Klimaanlage verfügten und zusätzlich noch mit einem Waschbecken ausgestattet waren.

Roter
Teppich als Begrüßung
Nach der Landung in
Flagstaff (März 2002)
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Die ersten Wochen konnten wir uns ausschließlich der Fliegerei widmen. Die Items sowie Airwork-Manöver für die Bonanza waren zu lernen. Die Flugteams bestanden aus drei Schülern und einem Lehrer. In den ersten Missions stand überwiegend Airwork auf dem Programm, da wir anhand dieser Manöver das für uns neue Flugzeug besser kennen lernen sollten. Im Anschluss daran folgten Cross Country Flüge, in denen wir nach Tuscon, Ryan, North Las Vegas, Lake Havasu oder nach Kingman flogen. Ein Progress Check schloss diesen ersten Teil
ab
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Die darauffolgenden 5 Missions verbrachten wir im FNPT (=Flight Navigation Procedure Trainer). Dies ist ein am Boden feststehendes Flugübungsgerät mit einer Leinwand, auf der man mit viel Fantasie Flughäfen und deren Umgebung erkennen konnte. Dort übten wir Interceptions, Holding Entries, Holdings, Precision Approaches und auch Non-Precision Approaches. Im Anschluss an jede Mission war es möglich, den ein oder anderen Anflug auszudrucken. Im Nachhinein können wir uns über die Schlangenlinien der ersten ILS-Anflüge amüsieren.
Um das im FNPT Geübte umsetzen zu können, flogen wir unzählige Missions mit einer IFR-Hood. Diese Hood sollte uns Instrumentenflugwetterbedingungen simulieren, so dass wir ausschließlich nach den Anzeigegeräten im Cockpit flogen. Tucson und Ryan kannten wir bald aus dem Effeff. In dieser Zeit hat jeder von uns besonders die NDB-Anflüge zu schätzen gelernt... Ich sage nur "Dip Error"!
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Zurück von einem
600km-Soloflug
Bonanza, Callsign
N5609S
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Träumen von den Großen
Auf Zeit oder für immer, geparkte Verkehrsflugzeuge, Pinal
Airpark |
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Mit der Zeit gewöhnten wir uns sowohl an den recht anstrengenden Tagesablauf als auch an die zunehmenden Außentemperaturen. Um so mehr freuten wir uns auf die Wochenenden. Ein verlängertes Wochenende im April 2002 nutzten die meisten aus unserem Kurs, um die Tage auf einem Hausboot auf dem Lake Mead zu verbringen, während andere in Richtung Bryce Canyon, Lake Powell und Monument Valley oder zum Wandern am Mount Kendrick aufbrachen.
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Während wir nun beispielsweise morgens flogen, hatten wir das "Vergnügen" am Nachmittag noch 1 1/2 Stunden Unterricht zu genießen. Dass dies nicht gerade zu unserer Erheiterung beitrug, muss ich hier wohl nicht erwähnen. Als "Übergangskurs" blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit der Situation abzufinden. So manche Male begaben wir uns direkt vom Debriefing und ohne Mittagessen oder einer kurzen Pause in den Unterricht. Wer glaubt, dass es nach dem Unterricht direkt zum Entspannen von dem bisher anstrengenden Tag an den Pool ging, der irrt sich! Am späten Nachmittag stand die Flugvorbereitung für den Flug am nächsten Tag an. Am Abend lag man todmüde im Bett und "freute" sich, den Wecker mal wieder für 4 Uhr morgens stellen zu dürften... ;-)
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Über Besuche aus Deutschland von Freundin, Freund oder Familie freuten wir uns stets, da diese uns zum einen mit deutschen Lebensmitteln und deutschsprachigen Zeitungen versorgten, und zum anderen nun auch sehen konnten, wie unser Tag ablief. Bedauert haben wir alle, dass wir unserem Besuch nicht mehr Zeit haben widmen können, da neben dem Fliegen und dem Theorieunterricht nur wenig Freizeit blieb.
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Zwischen unzähligen Approach Missions begannen die Night Pattern (= Platzrunden bei Nacht). Die ersten zwei Missions flogen wir mit unseren Fluglehrern, um uns mit dem Fliegen bei Nacht vertraut zu machen. Danach folgten zwei Solo-Missions. Erwähnen sollte man, dass sich meistens vier bis fünf Solostudents sowie ein bis zwei Students mit IP in der Platzrunde in Goodyear befanden. Für die Solo-Missions standen wir überpünktlichst in der Run-up-Area und warteten, so dass wir genau eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang abhoben, um die erforderliche Anzahl an Landungen in der dafür vorgesehenen Zeit zu schaffen.
Für das LBA benötigten wir zudem noch drei 600 km Cross Country Flüge. Diese gingen in alle Himmelsrichtungen, zum Beispiel nach Parker, Kingman, Safford, Tucson oder Nogales - um nur einige unserer Ziele zu nennen.
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Am 23. Mai bekamen wir hohen Besuch aus Deutschland. Stefan Lauer, Personalvorstand der Lufthansa, und seine Assistentin Barbara Paul luden zu einer Informationsveranstaltung über die allgemeine Lage der Luftfahrt infolge des 11. September ein. Die Reaktion der Lufthansa auf die veränderte Situation wurde erörtert, aber auch Themen wie die zunehmende Anzahl der "Billigairlines" und der umstrittene Flughafen "Frankfurt-Hahn", der zur Fraport AG gehört. Sehr interessant war auch eine Präsentation über das Buchungssystems "AMADEUS", durch das weltweit in angeschlossenen Reisebüros Flugtickets aller Airlines gebucht werden können. Abgerundet wurde der Vortrag mit einem gemütlichen Zusammenkommen bei einem Buffet am Pool.
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Viele Schüler folgten der Einladung Herrn Lauers. Es wäre zu begrüßen, wenn derartige Veranstaltungen öfter angeboten werden würden, da man dadurch das Gefühl vermittelt bekommt, zur "großen Familie" dazuzugehören.
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Die 55te Mission war der letzte Progress Check. In diesem Check wurde überprüft, ob man für die nächste Mission, den CPL/IFR Check, fit war. Für die Abnahme des CPL/IFR Checks kamen zwei Prüfer vom LBA nach Goodyear gereist. Bei einem Treffen wurden sowohl die Routen als auch der Ablauf des Checkfluges bekannt gegeben: ein Precision- sowie ein Non-Precision Approach standen auf dem Programm als auch ein Cross Country Teil und ausgewählte Airworkmanöver. Hinzu kamen Platzrunden mit verschiedenen Flap-Settings und ein Go-Around. Alle Flugteams feierten den bestandenen Checkflug mit einem Sprung in den Pool. Nachdem letztendlich der gesamte 307. NFF den CPL/IRF Check bestanden hatten, wurde dies am Pool ausgiebig gefeiert. Unter dem Motto "Flucht aus ATCAtraz" richteten wir für alle anderen Kurse, die sich zu dieser Zeit in Goodyear befanden, und für uns eine Party am Pool aus. Letztendlich landete der gesamte 307.NFF im Pool... Ich denke, es reicht aus, wenn ich sage, dass es ein feucht-fröhlicher Abend wurde.
Im Anschluss daran flogen wir vier LOFT Missions (Line Orientated Flight Training), die uns nach Cedar City, John Wayne Orange County oder Palomar / Carlsbad führten. Bei diesen Missions waren nun wir der Pilot in Command (der Chef also), so dass der Fluglehrer die Items ausführte und der Backseater den Funk übernahm.
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Abschließend kann jeder aus meinem Kurs (307.NFF) sagen, dass die Monate in Phoenix unvergesslich waren. Ich bin mir sicher, dass wir bestimmt noch oft mit Begeisterung an die gemeinsame Zeit im fernen Arizona zurückdenken werden!
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"Noch
in diesem Jahr wird die Long Range Prüfung beim LBA geschrieben. Anfang nächsten
Jahres werden wir die Cheyenne PA 42 zuerst einige Stunden im Simulator
und dann "actual" von Bremen aus fliegen."
Nicola Thiele
(kurz vor Ende der
Ausbildung mit dem ATPL in der Tasche)
November
2002
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